Miekes geniale Anti-Schüchternheitsplan

Mieke könnte ganz zufrieden mit ihrem Leben sein: nette Eltern, tolle Freundin, klasse Oma und eine Schule, die ihr hilft, ihren Traum, Marimbafon-Solistin zu werden, zu erreichen. Gäbe es da nicht dieses kleine, große Problem. Mieke hat Angst, sich am Unterricht zu beteiligen und nun droht ihr auch noch, dass sie deswegen die Schule verlassen muss. Weil „die mündliche Beteiligung eines der grundlegenden Konzepte an unserer Schule ist“, wie ihr Herr Meyer-Piepenkötter, der eigentlich nette Lehrer mit der grünen Weste, den sie alle nur „Förster“ nennen, erklärt. Damit ist klar, Mieke braucht einen „genialen Anti-Schüchternheitsplan“ und macht sich auf die Suche.

Die Idee zu diesem Buch hatte ich im August 2010. Ich saß beim Frühstück in einem Hotel und auf einmal war Mieke da. Sie hieß von Anfang an Mieke und ich wusste ganz genau, dass sie Marimbaphon spielt und davon träumt, Solomarimbaphonistin zu werden. Außerdem war mir gleich klar, dass Mieke ein Problem hat, weil sie sich zu wenig in der Schule meldet. Vermutlich habe ich da an mich selbst gedacht, ich weiß noch, dass meine Mutter oft vom Elternsprechtag nach Hause kam und mich ermahnt hat, weil ich mich zu wenig am Unterricht beteilige. Ich wäre froh gewesen, wenn mir damals jemand Miekes Plan gegeben hätte.
Und dann war die Geschichte auf einmal fertig. Zwischendurch habe ich meine Schüler gefragt, was sie machen, um im Unterricht Pluspunkte zu sammeln und ich habe im Internet recherchiert. Dabei habe ich sogar einen Artikel gefunden, den ich selbst einmal geschrieben habe und in meinem Computer ein Seminar für meine Schüler, das „Wortmeldung“ heißt. Das habe ich dann gleich in Miekes Geschichte aufgenommen. Aber Mieke schafft auch ohne diesen Kurs ihr Problem zu überwinden.

Birgit Ebbert: Miekes genialer Anti-Schüchternheitsplan. Arena Verlag 2012, 5,99 €

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Und noch ein paar Links zu Artikeln, die ich über die mündliche Mitarbeit geschrieben habe:

Selbstinterview zu Miekes genialer Anti-Schüchternheitsplan

Da mir das Thema sehr am Herzen liegt, habe ich mir selbst einige Fragen beantwortet, die mir wichtig sind.

Wie kamen Sie auf die Idee zu dem Buch?
Wie ich auf die Idee kam, weiß ich ehrlich gesagt, nicht genau, aber wo. In Bad Windsheim in einem Hotel. Ich saß beim Frühstück, las und auf einmal sprang mich die Idee an. Zum Glück hatte ich etwas zu schreiben dabei und dann habe ich gleich das erste Kapitel mit der Hand in mein Notizbuch geschrieben. Das Personal und die anderen Gäste haben mich etwas erstaunt angesehen, vor allem, als ich dann noch mein Laptop geholt habe, um den Anfang gleich abzuschreiben.

Worum geht es in der Geschichte?
Die Hauptfigur ist die elfjährige Mieke, die auf ein Musikgymnasium geht, weil sie Musikerin werden will. Solo-Marimbaphonistin, um genau zu sein. Zu dem Konzept der Schule gehört, dass die Schüler selbstbewusst auftreten können, was bei Musikern ja nicht unwichtig ist. Doch da steht Mieke ihre Schüchternheit im Weg. Als der Lehrer ihr ein Ultimatum stellt, muss sie sich etwas ausdenken und so kommt es zu ihrem Anti-Schüchternheits-Plan.

Gibt es ein Vorbild für Mieke?
Oh, es gibt viele Vorbilder. In meinen Lerncentern erlebe ich so oft, dass Schülerinnen und Schüler clever sind und gut in der Schule sein könnten, dann aber schlechte Noten bekommen, weil sie sich nicht am Unterricht beteiligen. Und wenn ich ehrlich bin, war ich selbst auch so eine Schülerin. Meine Mutter kam oft vom Elternsprechtag nach Hause und meinte, ich stünde im Mündlichen vier oder fünf.

Wieso waren Sie so schlecht im Mündlichen?
Das weiß ich noch ganz genau. Ich habe in der fünften Klasse einmal etwas gesagt, das vielleicht nicht so ganz passte und alle haben mich ausgelacht – auch der Lehrer. Da habe ich beschlossen, eben nichts mehr zu sagen. Das habe ich ziemlich konsequent durchgehalten und wenn ich heute ehemalige Mitschüler treffe, die mich nur aus dem Unterricht kennen, wundern sie sich sehr.

Und Ihre Lehrer?
Das weiß ich noch nicht, das versuche ich noch herauszufinden. Ich recherchiere gerade, ob ich noch Lehrer aus meiner doch etwas länger zurück liegenden Zeit auf dem Gymnasium zu finden.

 Was raten Sie Schülern, die Miekes Problem haben?
(Lach) Das Buch zu lesen. Das wäre natürlich schön, weil ich mir wirklich Mühe gegeben  habe, das Thema witzig zu verpacken. Wichtig ist, sich gemeinsam mit Eltern, Freunden und Lehrern mit dem Problem zu beschäftigen. Dann wird alles gleich viel leichter, als wenn man sich alleine davor fürchtet, einen Fehler zu machen.